Ulrike Harzer

Sommertour 2024

Liebe Bürger,

die sitzungsfreie Zeit ist für mich immer eine hervorragende Gelegenheit, direkt mit Ihnen ins Gespräch zu treten und einen praxisnahen Einblick in die Themen zu erhalten, die unsere Region prägen. Besonders während der parlamentarischen Sommerpause schätze ich meine Sommertouren, die im Zeichen offener und konstruktiver Dialoge stehen. Egal, ob in der Wirtschaft, Landwirtschaft, Wissenschaft oder Kultur – überall habe ich wertvolle Perspektiven und Anregungen gesammelt. Es ging nicht nur darum, zuzuhören, sondern auch gemeinsam an konkreten Lösungen zu arbeiten.

Die diesjährige Sommertour hat mir einmal mehr gezeigt, dass wir in vielen Bereichen gut aufgestellt sind, jedoch auch noch erhebliche Herausforderungen meistern müssen.

  1. Starke Wirtschaft – Klare Herausforderungen und Chancen

Unsere regionalen Unternehmen sind das wirtschaftliche Rückgrat des Erzgebirges. Doch wie vielerorts stehen sie vor Herausforderungen, die gezielte politische Unterstützung erfordern. Bei meinen Besuchen, unter anderem bei den Bombastus Werken in Freital und der KSG GmbH in Gornsdorf, wurde deutlich, dass vor allem der Fachkräftemangel und die stetig wachsenden bürokratischen Hürden den Unternehmen zu schaffen machen.

Die Forderungen sind klar:

Mehr Unterstützung bei der Ausbildung junger Talente, um dringend benötigte Fachkräfte auszubilden und in der Region zu halten.

Entbürokratisierung, um den Unternehmen mehr Freiräume zu geben und Innovationsprozesse zu beschleunigen.

Es ist entscheidend, dass wir die Rahmenbedingungen so gestalten, dass Unternehmen im Erzgebirge weiterhin stark und innovativ bleiben – und das nicht trotz, sondern wegen unserer regionalen Stärken.

  1. Landwirtschaft im Wandel – Innovation und Effizienz

Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Effizienz und der Modernisierung der Produktionsmethoden. Beim Besuch des Weinguts Schloss Proschwitz und der Gutsverwaltung Schönfelder Hochland GmbH wurde deutlich, dass es nicht nur um die Bewältigung äußerer Einflüsse geht. Es geht darum, mit Innovationen und nachhaltigen Strategien die Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen.

In den Diskussionen wurde betont:

Technologische Innovationen sind entscheidend, um die Produktivität zu steigern und gleichzeitig die Ressourcennutzung zu optimieren.

Praktische Lösungen wie eine effizientere Bewirtschaftung von Ackerflächen und eine stärkere Vernetzung der landwirtschaftlichen Betriebe sind dringend erforderlich.

Mehr als Subventionen: Finanzielle Unterstützung allein reicht nicht aus. Wir brauchen unbürokratische Verfahren und die Möglichkeit, regional flexibel zu agieren.

Auch der Besuch bei Prof. Dr. Dr. Herzog von der TU Dresden hat gezeigt, wie wichtig die Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis in der Land- und Forstwirtschaft ist. Die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Betrieben bietet neue Ansätze für die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und innovative Bewirtschaftungsmethoden.

Unsere Landwirte brauchen nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern vor allem Zugang zu neuen Technologien und unbürokratische Lösungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

  1. Forschung & Praxis – Innovationen gemeinsam vorantreiben

An der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden stand die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis im Mittelpunkt. Im Austausch mit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde deutlich, dass die Zukunft unserer Region stark davon abhängt, wie gut es gelingt, wissenschaftliche Innovationen in die Praxis umzusetzen.

Besonders im Fokus standen:

Effizienz in der Landwirtschaft: Zum Beispiel durch den Einsatz des Agrarroboters „Agbot“, der Aufgaben automatisiert und die landwirtschaftliche Produktion effizienter gestalten kann.

Nachhaltige Technologien: In Bereichen wie Agrarphotovoltaik, Ressourcennutzung und Energieeffizienz.

Auch der Termin bei der UVR-FIA GmbH zeigte, wie wichtig die wissenschaftliche Erforschung von Technologien – etwa im Bereich der Lithiumgewinnung – für die wirtschaftliche Zukunft unserer Region ist. Nur durch den direkten Austausch zwischen Forschung und Wirtschaft können Innovationen nachhaltig implementiert werden.

Die Verbindung von Forschung und Praxis ist entscheidend, um das volle Potenzial unserer Region auszuschöpfen und den Standort Erzgebirge langfristig zu stärken.

  1. Sicherheit – Katastrophenschutz zukunftssicher gestalten

Beim Besuch im Katastrophenschutzzentrum wurde klar, wie unverzichtbar unsere Einsatzkräfte für die Sicherheit im Erzgebirge sind. Ihre Einsatzbereitschaft und ihr ehrenamtliches Engagement ist stark, doch es fehlt teilweise an moderner Ausstattung, Nachwuchs und der Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit.

Kernpunkte:

Moderne Ausrüstung ist dringend notwendig, um schnelle und effektive Einsätze zu gewährleisten.

Bürokratieabbau muss Priorität haben, um die Arbeit der Einsatzkräfte zu erleichtern.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Grundsteinlegung des neuen Feuerwehrhauses in Thum, das moderne Infrastruktur für die Zukunft des Katastrophenschutzes bietet. Auch der Austausch im 3. Einsatzzug des Erzgebirgskreises in Annaberg-Buchholz zeigte, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen für eine schnelle und effiziente Notfallversorgung ist.

Es liegt an der Politik, nicht nur auf die Einsatzbereitschaft zu bauen, sondern die nötigen Ressourcen bereitzustellen, um den Katastrophenschutz langfristig sicher aufzustellen.

  1. Kultur als Antriebskraft – Gemeinschaft stärken

Im Gespräch mit dem Ensemble E.v.W. Theater in Geyer wurde deutlich: Kultur ist weit mehr als bloße Unterhaltung. Sie fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt, schafft Perspektiven und belebt unsere Region nachhaltig. Kulturprojekte sind oft der erste Schritt, um Dialoge zu eröffnen und Menschen zusammenzubringen.

Es wurde klar, dass:

Kulturelle Projekte gezielt gefördert werden müssen, da sie nicht nur Identität bewahren, sondern auch die wirtschaftliche Attraktivität der Region stärken.

Unterstützung und Vernetzung zwischen Politik und Kulturstätten essenziell sind, um diesen wichtigen Bereich langfristig zu sichern.

Kultur ist eine treibende Kraft für die positive Entwicklung des Erzgebirges und verdient mehr politische Aufmerksamkeit und gezielte Förderung.

  1. Landtagswahlen – Herausforderungen und Erwartungen

Die Termine im Rahmen der Landtagswahlen in Sachsen haben gezeigt, dass die Herausforderungen für die Region größer sind denn je. Bei Veranstaltungen wie der Kandidatenrunde zur Landtagswahl und der Sommerlounge der Wirtschaft in Zschopau wurden klare Forderungen gestellt:

Dringende wirtschaftliche Impulse: Unternehmen brauchen weniger Bürokratie und mehr Flexibilität, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Migration: Die Zuwanderungspolitik muss überdacht werden, um sowohl die Bedürfnisse der Wirtschaft als auch die gesellschaftlichen Anforderungen zu berücksichtigen.

Äußere und innere Sicherheit: Sicherheit bleibt ein zentrales Thema, und es gibt erheblichen Bedarf an Investitionen in den Schutz unserer Bevölkerung und Infrastruktur.

Dabei wurde deutlich, dass Themen der Bundespolitik den Landtagswahlkampf stark überschattet haben. Nationale Diskussionen um Migration, Energie und Wirtschaft haben den Fokus von den landesspezifischen Herausforderungen abgelenkt.

Die Landtagswahlen 2024 verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf. Jetzt sind klare, umsetzbare Lösungen gefragt, um den Erwartungen der Bürger gerecht zu werden. 

Entdecken Sie die Sommertour 2024 interaktiv!

Um Ihnen einen umfassenden Einblick in meine Sommertour 2024 zu geben, habe ich eine interaktive Karte erstellt. Hier können Sie alle Stationen und Gespräche nachvollziehen, die ich in den vergangenen Wochen geführt habe. Ob Besuche bei Unternehmen, Treffen mit Bürgerinnen und Bürgern oder Diskussionsrunden zu aktuellen Themen – die Karte bietet Ihnen eine Übersicht zu jedem Termin.

Schauen Sie rein und entdecken Sie, was das Erzgebirge bewegt!

Herzliche Grüße
Ulrike Harzer, MdB